Schlusslicht Straelen fertigt Wattenscheid ab – Das Top-Spiel steigt in Münster
Am Freitagabend fand im Lohrheidestadion das Duell der Schlusslichter zwischen der SG Wattenscheid und dem SV Straelen statt – und der SVS holte dabei überraschend deutlich seine ersten Punkte in dieser Saison. Am Samstag rückt das Titelrennen in den Fokus: Preußen Münster empfängt den SV Rödinghausen.
Erster Saisonsieg für den SV Straelen: Hirotaka Yamada jubelt über seinen Treffer. IMAGO/Fotostand
In den acht vorherigen Partien hatte der bislang punktlose SV Straelen nur zweimal getroffen, an diesem Freitag gab es vier Treffer in einem Spiel.
Im Duell Vorletzter gegen Letzter hatte die Heimelf aus Bochum zu Beginn Übergewicht, Torchancen waren aber Mangelware. Mitte der Halbzeit näherten sich die 09er gegen zunächst verunsichert wirkende Gäste dem Tor an, der Treffer fiel dann aber überraschend auf der anderen Seite: Nach einer Päffgen-Vorlage erzielte der erst kürzlich verpflichtete Dünnwald das 1:0 für den SVS (35.). Und der Treffer gab den Gästen Auftrieb, das Spiel wurde sofort mutiger – und das wurde noch vor der Pause mit dem 2:0 belohnt: Cirillo machte es aus rund 15 Metern mit Wucht (41.). Vicario wäre kurz darauf beinahe Treffer Nummer drei gelungen, er traf aber nur die Latte.
Auch im zweiten Durchgang fiel enttäuschenden Wattenscheidern nicht viel ein: Straelen hatte die besseren Chancen und das Geschehen im Griff. Yamada machte in Minute 71 alles klar, sein Ball trudelte zum 3:0 über die Linie. Vicarios Solo zum 4:0 sorgte letztlich für ein Wattenscheider Debakel im Heimspiel (74.). Während also die Stimmung in Bochum am Boden ist, schöpft der gebeutelte SVS neue Hoffnung – der Auftritt an diesem Freitagabend gibt dazu auch Anlass.
Titelrennen im Fokus
Am Samstag rückt schließlich das Titelrennen in den Fokus, wenn Primus Preußen Münster mit dem SV Rödinghausen den aktuell ärgsten Verfolger empfängt. Ein Punkt trennt die Teams, bei einem Sieg könnte der SVR vorbeistürmen. Beide präsentierten sich zuletzt in sehr guter Verfassung und fuhren jeweils drei Siege in Folge ein. Die SVR-Bilanz gegen Münster ist unter der Regie von Carsten Rump ausgezeichnet. In den beiden Ligaspielen der Vorsaison (0:0 und 1:0) gelang Münster kein Tor, schrammte auch deshalb am Aufstieg vorbei. Rump verzichtet aber auf eine Kampfansage: “Unabhängig vom Ergebnis wird in Münster nicht die Meisterschaft entschieden. Dafür kann noch viel zu viel passieren.” Wer bei den Gästen im Tor stehen wird, ist indes noch unsicher. Tiago Estevaos Einsatz ist nach einem heftigen Schlag in die Rippengegend noch nicht sicher. Der als Nummer 1 in die Saison gestartete Leon Tigges steht schon länger nicht zur Verfügung, ein MRT soll nun Aufschluss über eine mögliche Schambeinentzündung geben. Bei Gastgeber Münster dagegen wird Mittelstürmer Andrew Wooten ausfallen. Der Angreifer zog sich beim 3:0-Erfolg in Lippstadt eine Muskelverletzung an der Wade zu.
Des Weiteren begrüßt der 1. FC Düren den 1. FC Kaan-Marienborn. Beide Aufsteiger sind top in die Saison gestartet, mussten in den vergangenen Wochen aber Rückschläge verkraften. Gastgeber Düren verlor zuletzt dreimal in Folge, der 1. FCKM gab zweimal Punkte bei der deutlichen Pleite bei Fortuna Köln und beim Remis gegen Rot-Weiß Oberhausen ab. Ein Vorteil für den FCD könnte darin liegen, dass die Gäste unter der Woche im Landespokal beim TuS Bövinghausen die volle Distanz absolvieren mussten und die Truppe um Ex-Profi Kevin Großkreutz erst im Elfmeterschießen bezwangen.
Etwas höher im Ranking wäre gerne der Wuppertaler SV angesiedelt. Doch dem WSV fehlt noch die Konstanz. Zwar verlor die Mannschaft von Björn Mehnert in acht Spielen nur zweimal, dem stehen aber auch nur zwei Siege gegenüber. Den dritten wollen sich die Wuppertaler am Samstag gegen den SV Lippstadt aufs Konto buchen. Der SVL strauchelte zuletzt massiv, verlor vier von fünf Spielen. Zudem muss die Mannschaft von Felix Bechtold länger auf Torwart-Neuzugang Steffen Westphal verzichten, der sich die Mittelhand gebrochen hat. Besser sieht die Prognose bei Angreifer Viktor Maier aus, der wegen Rückenproblemen fehlte. Er könnte in den Kader zurückkehren. Mit einem Erfolg würde der WSV in der Tabelle Lippstadt kassieren.
Zudem will Alemannia Aachen beim 1. FC Bocholt, der sich unter der Woche noch mit einem neuen Stürmer verstärkt hat, weiter in der Tabelle klettern. Drei Partien gewannen die Alemannen zuletzt und sind mittlerweile sogar sechs Spiele ungeschlagen.
Samstags kommt es außerdem zum Aufeinandertreffen von Fortuna Düsseldorf II und Schalke 04 II. Der SC Wiedenbrück empfängt Borussia Mönchengladbach II.
Rot-Weiß Oberhausen will aus der Krise
Zwei Spiele am Sonntag beschließen schlussendlich den Spieltag. Durchaus als Krisenduell kann man die Begegnung zwischen Fortuna Köln und Rot-Weiß Oberhausen betrachten. Beide hängen den eigenen Ansprüchen aktuell meilenweit hinterher. Abwinken will man bei RWO noch nicht. “Unsinn”, entgegnet Sportchef Patrick Bauder nach dem Remis in Kaan-Marienborn auf die Frage, ob der Zug nach oben denn schon abgefahren sei. “Das war der 8. Spieltag, der 8. von 34. Jede Mannschaft erwischt mal krisenhafte Phasen. Wir haben sie nun ziemlich früh, aber wir werden sie überwinden.” Während Oberhausen zumindest im Tabellenmittelfeld angesiedelt ist, liegen die Kölner derzeit unter dem Strich. Allerdings entspannt sich das Lazarett bei der Fortuna weiter. Mit Dominik Lanius (Aufbautraining), Hannes Kramp (Knieverletzung) und Leon Demaj (Kreuzbandriss) stehen Markus von Ahlen derzeit drei Spieler nicht zur Verfügung.
In einem Tief steckte zuletzt auch Rot Weiss Ahlen, konnte nach zuvor vier sieglosen Partien am vergangenen Wochenende bei Schlusslicht Straelen aber mal wieder ein Erfolgserlebnis verbuchen. Gegen den 1. FC Köln II will RWA nun nachlegen. Die Effzeh-Reserve konnte die Abstiegszone mittlerweile verlassen, gewann letzte Woche gegen Wuppertal mit 2:1 und bekam zudem die Punkte aus dem Spielabbruch gegen Oberhausen am Grünen Tisch gutgeschrieben.