Leitl: “Gott sei Dank durfte er rausgehen”
Innerhalb weniger Minuten drohte Hannover 96 gegen den SV Sandhausen das Spiel aus der Hand zu geben. Dabei standen zwei knifflige Strafraumszenen im Mittelpunkt. 96-Trainer Leitl war froh über den VAR-Eingriff und konnte beide Entscheidungen nachvollziehen.

Durfte sich die Szenen noch einmal ansehen: Schiedsrichter Wolfgang Haslberger. IMAGO/foto2press
Am Ende stand für Hannover 96 am Freitagabend ein 3:2-Sieg gegen den SV Sandhausen. Dabei hätte das Spiel früh in der zweiten Halbzeit zugunsten der Kurpfälzer kippen können. In einer verschlafenen Anfangsphase in Durchgang zwei holte Neumann Gegenspieler Christian Kinsombi von den Beinen, nach Studium der Videobilder entschied Schiedsrichter Haslberger auf Elfmeter für Sandhausen und Gelb für Hannovers Abwehrmann.
Den fälligen Strafstoß verwandelte David Kinsombi zum Ausgleich; nur knapp drei Minuten später zeigte Haslberger erneut auf den Punkt. Wieder stand Neumann im Mittelpunkt des Geschehens, wieder war ein Zweikampf mit Christian Kinsombi ausschlaggebend für den Pfiff. Erneut schaltete sich der VAR ein und sorgte diesmal dafür, dass Haslberger sowohl den Elfmeter als auch den Platzverweis zurücknahm.
Statt Elfmeter für Sandhausen, Gelb-Rot für Neumann und einem möglichen Rückstand ging es für Hannover 96 in Vollbesetzung weiter. Das Team bedankte sich dafür, mit einem blauen Auge davongekommen zu sein, und legte umgehend zwei Treffer nach. Zwar kam Sandhausen nochmal ran, doch Hannover brachte die knappe Führung über die Zeit.
“Können einen Haken dran machen, dass Hannover in Sandhausen gewinnen kann”
Am Ende stand für Trainer Leitl trotz des Spielverlaufs das Ergebnis im Vordergrund “Die Serie hat gehalten, das war wichtig”, so der Hannoveraner Übungsleiter bei “Sky” nach sechs ungeschlagenen Spielen in Folge. Sein Team konnte gegen Sandhausen zudem mit einem Fluch brechen: “Wir können jetzt einen Haken dran machen, dass Hannover in Sandhausen gewinnen kann, das war für uns wichtig.” Bei den bisherigen vier Auswärtsfahrten in die Kurpfalz waren die Niedersachsen noch nie mit drei Punkten im Gepäck nach Hause gekommen.
Angesprochen auf die erste Elfmeterentscheidung sagte Leitl: “Ja, der erste ist für mich ein Elfmeter, das habe ich gleich an der Bank gesehen.” Beim zweiten Strafstoß, der dann zurückgenommen wurde, war Leitl froh, dass der Schiedsrichter “Gott sei Dank” “nochmal rausgehen” durfte, um sich die Szene anzusehen. Ins selbe Horn blies auch Neumann, der auch kein strafbares Foulspiel sah. “Dementsprechend war es gut, dass sich der VAR auch eingeschaltet hat”, so der Innenverteidiger.
Leitl trotz Hannovers Serie noch nicht satt
Dass 96 am Ende womöglich glücklich als Sieger vom Platz ging, sah der Trainer der formstarken 96er nicht so. “Wenn du auswärts drei Tore schießt, hast du auch verdient gewonnen”, so sein Fazit. Nach einem verkorksten Saisonstart haben die Hannoveraner die Kurve gekriegt und mit einer eindrucksvollen Serie zur Tabellenspitze aufgeschlossen. Nach der Länderspielpause können die Niedersachsen dann gegen den HSV (30.09., 18.30 Uhr) zeigen, dass sie ein Spitzenteam sind. Und die zwei Punkte nachholen, die Leitls Team aus dessen Perspektive Stand jetzt trotz all der Euphorie rund um den Maschsee “zu wenig” hat.