Ujah: “Guck mal, wie glücklich jeder ist!”
Eintracht Braunschweig wachte vor der Länderspielpause auf und kletterte fleißig in der Tabelle. Vor allem ein Mann mit Geschichte sorgt dabei für Furore.
Ein Lächeln, das ansteckt: Anthony Ujah ist in Braunschweig angekommen. IMAGO/regios24
Dieses Lächeln, das unübersehbare breite Grinsen, es war lange im Verborgenen geblieben. Ein Mann, der einfach nur Fußball spielen wollte, konnte seinen Beruf nicht ausüben. Unklar war, ob er überhaupt nochmal auf dem Platz stehen würde.
Es gab Zeiten, da wusste ich nicht, ob es weitergeht. Meine Familie war da und die Leute von Union Berlin haben mir sehr geholfen, so eine Erfahrung kann man nicht alleine machen.
Anthony Ujah
Eine Knie-OP warf den heute 31-jährigen Anthony Ujah weit zurück, sogar sein Oberschenkelknochen musste durchtrennt werden. Der Weg zum Comeback war lang, die Einsatzzeiten auch im Anschluss bei Union Berlin kurz, ein Neuanfang musste her. “Es war keine einfache Zeit. Was momentan zählt ist das, was heute passiert ist. Jedes Mal wenn ich Tore mache, denke ich an die Situation damals”, erzählt Ujah heute am “Sky”-Mikrofon – im Trikot von Eintracht Braunschweig. “Es gab Zeiten, da wusste ich nicht, ob es weitergeht. Meine Familie war da und die Leute von Union Berlin haben mir sehr geholfen, so eine Erfahrung kann man nicht alleine machen”, lässt der Nigerianer tief blicken.
“Besser als hier in Braunschweig geht es nicht”
Der Nigerianer stellte alles auf Null und wechselte in die 2. Bundesliga, zu einem Aufsteiger mit dem Ziel Klassenerhalt. “Von den ersten Tagen an hat jeder hier gezeigt, dass sie mich in der Mannschaft haben wollen, das bedeutet viel für mich. Besser geht es nicht als hier in Braunschweig”, so Ujah, der wie die gesamte Braunschweiger Mannschaft etwas Eingewöhnungszeit in der neuen Liga benötigte – nun aber liefert.
So auch beim 2:1-Erfolg gegen den KSC, dem zweiten Heimsieg des BTSV in Folge, bei dem Ujah beide Treffer erzielte und ein bärenstarkes Spiel ablieferte. “Mein Gefühl ist unbeschreiblich. Guck mal, wie glücklich jeder ist! Die letzten Wochen haben wir viel gearbeitet, jeder kann sehen, dass unser Spiel viel besser geworden ist”, analysierte der 31-Jährige im Anschluss an die Partie.
Fünf Scorerpunkte in drei Spielen – Ujah obenauf
“Ich bin sehr glücklich, dass ich heute so ein Spiel vor meiner Familie gemacht habe. Dass ich die zweite Chance bekomme, bedeutet sehr viel für mich. Ich werde weiterarbeiten, damit ich dieser tollen Mannschaft helfen kann”, so Ujah, der in den letzten drei Spielen vier Tore und einen Assist beisteuerte und einen großen Anteil an den sieben Punkten hatte, die der BTSV vor der Länderspielpause sammelte.